1000 Sterne Hotel – Teil 2

Wer auf der kleinen dänischen Insel Møn nicht am Møns Klint gewesen ist, hat Møn nicht gesehen. So haben auch wir uns unter die vielen Touristen begeben, die sich zu Hauf am Kreidefelsen der Insel tummelten. Mitten im Nichts tauchte auf einmal ein großer voller Parkplatz auf und hunderte von Menschen wollten umbedingt fünfhundert Holzstufen hinabsteigen, um sie später wieder hinauf zu klettern.

Møns Klint

Møns Klint

500 Stufen am Møns Klint

Das hatten wir natürlich auch vor. Unsere Tochter lief sehr vorbildlich alle Stufen selbst. Wir freuten uns schon auf einen ruhigen Abend. Doch zunächst genossen wir den Blick auf die Kreidefelsen. Sehr imposant standen sie gegen den blauen Himmel. Leider standen sie im Schatten. Schätzungsweise hat man morgens um acht das beste Schauspiel. Um diese Uhrzeit müsste die Sonne genau auf die Felsen scheinen. Leider haben wir es nicht noch einmal früher geschafft. Meine Arme wurden beim Aufstieg dann immer länger, da ich unseren Sohn (auch sehr vorbildlich) alle Stufen getragen hatte. Der fand die Aktion offenbar ziemlich interessant, auch wenn er das noch nicht artikulieren konnte.

Abends kam es dann doch anders. Die Akkus der Kinder waren – vermutlich durch die vielen Treppenstufen – voll aufgeladen. So verbrachten wir den Abend gemeinsam mit unseren Kindern und krochen dann alle zusammen um halb zwölf in unsere Schlafsäcke.

Den nächsten Tag gingen wir ruhig an. Wir frühstückten ausgedehnt. Nebenbei erwähnt, die Brötchenkultur der Dänen schmeckte uns gut. Neben herzhaftem Backwerk gibt es auch eine ganze Reihe Brötchen, die zwar herzhaft aussehen aber unheimlich süß sind. Am frühen Nachmittag besuchten wir dann die Fanefjord Kirke. An der Kirche kamen wir immer auf dem Weg zum Campingplatz vorbei, heute hielten wir ganz gezielt an. Wir beschlossen bei blauem Himmel spontan noch einmal wieder zu kommen und machten uns auf den Weg zu meinem Lieblingssupermarkt.

Fanefjord Kirke

Fanefjord Kirke

Unser Ausflug nach Nyord

Heute verließen wir die Insel, um auf eine ganz kleine Insel zu fahren. Die Insel Nyord im Norden. Die Brücke zur Insel ist nur einspurig befahrbar. Eine Ampel regelt den Gegenverkehr. Der gleichnamige Ort ist sehr gemütlich, malerisch und verträumt. Es gibt vor dem Ort zwei kleine kostenlose Parkplätze, damit die Touristen zu Fuß auf Erkundungstour gehen können.

Nyord

Nyord

Nach unserem Spaziergang durch das Dorf, machten wir einen Abstecher zum Hafen. Dort machten wir zur Freude der Kinder ein Picknick. Wir trafen auf dem Weg dort hin gleich zwei Nachbarn vom Campingplatz. Ein Indiz dafür, daß das Touristenangebot doch recht überschaubar ist. Wir beobachteten ein wenig die Bootseigner und die anderen Touristen.

Havnekontor

Havnekontor

Auf dem Rückweg durch den Ort kamen wir noch an einem Straßenflohmarkt vorbei. Diese sind in Dänemark sehr beliebt. Der Handel beruht auf Vertrauen. Das war uns sehr sympathisch. Jedes Teil ist mit einem Preis versehen. Wenn man etwas haben möchte, entrichtet man den Betrag in eine kleine Spardose oder in eine kleine Holzkiste mit Schlitz.

Bergfest unter Sternen

Zurück auf dem Campingplatz, genossen wir den Sonnenuntergang und unser Abendessen unter freiem Himmel. Die Kinder waren dieses Mal müde.

Bergfest unter Sternen - Selfi

Bergfest unter Sternen – Selfi

Wir trafen uns auf einen Kaffee und einen Whisky mit unseren neuen Freunden Marjolein und Nico. Wir feierten heute Bergfest. Wir haben uns so ziemlich am Anfang von Urlaub kennengelernt und verstanden uns so gut, daß wir fast jeden Abend gemeinsam verbrachten und uns hervorragend unterhielten.

Der Sternenhimmel war ein Vorbote für den nächsten Tag. Und tatsächlich kam es auch so. Wir ergriffen die Chance und schauten uns die Fanefjord Kirke noch einmal mit anderem Hintergrund an.

Fanefjord Kirke mit blauem Hintergrund

Fanefjord Kirke mit blauem Hintergrund

Ein perfekter Tag, um noch einmal gemütlich zum Strand zu gehen. Eins muß ich an dieser Stelle mal los werden. Das Wasser der Ostsee ist sooo kalt ganz schön erfrischend!

Der Weg zum Strand

Der Weg zum Strand

Langsam neigten sich die Reiseführer-Tipps dem Ende. Einen hatte er aber noch, einen romantischen Waldspaziergang am Avnø Fjord auf der Insel Sjælland. Das war ein Reinfall. Anstelle der versprochenen einsamen Strände gab es eine Mautpflichtige Straße mit Parkplatz. Der Weg führte uns schnurgerade durch den versprochenen Wald. Nach etwa einer Stunde Fußmarsch geradeaus durch den Wald, setzte ich meine Familie an einen verlassenen Picknicktisch und lief alleine zurück, um das Auto zu holen. Naja, es kann ja nicht alles klappen. Zum Trost sind wir noch in den Super Brugsen nach Stege gefahren.

Unser letzter Ausflug führte uns nach Hesnæs, ein kleines Dorf mit Hafen auf der Insel Falster. Die historischen Häuser sind von außen mit Schilf gedämmt.

Hafen Hesnæs

Hafen Hesnæs

So klein wie der Hafen, so klein auch seine Fischerboote. Alles geht hier sehr gemächlich zu. Genau der richtige Ort für uns!

Fischerboot

Fischerboot

Mein ganz perönliches Highlight in Hesnæs war eine alte Zapfsäule hinter dem Hafengebäude. Dort entdeckte ich den alten Schatz! Hach…

Diesel

Diesel

Das war der letzte Tag in Dänemark vor dem Zeltabbau. Aber das war nicht so schlimm, denn es stand noch das Abendessen auf dem Programm. Heute gab es Pasta mit selbstgemachter Tomatensauce und scharf angebratenes Lammfleisch, daß Majolein und Nico mit uns geteilt hatten. Wirklich sehr lecker!

Festessen zum Abschied

Festessen zum Abschied

Am nächsten Morgen wurden wir vom Sonnenschein geweckt. Wir frühstückten bis 9 Uhr und begannen dann mit dem Abbau. Die Kinder spielten perfekt mit. So waren wir in der Lage in neuer Rekordzeit unser Zeltlager in unseren Kombi zu verstauen. In etwas weniger als drei Stunden standen wir, es war zehn Minuten vor zwölf, vor der Schranke zur Ausfahrt. Die Campingplatzbetreiberin schenkte uns noch ein Eis. Und dann verabschiedeten wir uns vom Campingplatz. Da das Wetter aber so wunderbar war und wir noch gut in der Zeit lagen, beschlossen wir den Nachmittag am Strand zu verbringen.

Dort trafen wir uns noch mit unseren Niederländischen Freunden und vertrieben uns die Zeit! Als letztes Foto hätte ich gerne noch ein Familienselfi vom Strand gepostet… leider hatten wir keins gemacht. Die Zeit begann zu rennen. So machten wir uns auf den Heimweg!

Die letzten Augenblicke am Strand

Die letzten Augenblicke am Strand

Das war ein besonderes Erlebnis. Wir hätten nicht gedacht, daß ein Urlaub im Zelt in Dänemark so angenehm ist. Streckenweise hatten wir das Gefühl eher im Mittelmeerraum als in Nordeuropa zu sein. Wir hatten wirklich großes Glück mit dem Wetter. Nur zwei kleine Gewitter am Morgen. Hinzu kam die entpannte Atmosphäre in Dänemark. Wir haben uns noch nicht mal beim Zeltaufbau gestritten.

Wir kommen wieder!

1000 Sterne Hotel – Teil 1